Samstag, 28. Juni 2008
3. Tag mit Ösi Döner
Tag 3 - 2. Halbfinale
Zur allergrößten Freude der mitfahrenden Familienväter stand auf Nummer eins unserer Tagesordnung: Ausschlafen, abgammeln und auschlafen und abgammeln und ausschlafen und abgammeln und ... auschlafen. Nachdem uns schon ganz schimmlig vom Abgammeln und Auschlafen und Abgammeln und Auschlafen war stand auf Nummer zwei unserer Tagesordnung:
Talk mit Kai, Thema "Wie mindere ich meine Gewinne, um Steuern zu sparen oder geht das überhaubt noch so wie damals oder wer hat die dicksten Titten ... äh Brüste, denn schließlich könnten das ja auch unsere Mütter lesen". Als fachkundigen Gast zum Thema begrüßten wir auf allerherlichste Herrn B.S. aus B. an der S. Die zum Teil heftige Auseinandersetzung wurde begleitet von zum Teil obzönen Zurufen aus den Rängen "Wann kommt ihr endlich zu den Titten

... äh ... ja genau ... den T i t t e n ?". Beide Kontrahenten zeichneten sich stets durch sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit aus und wollten partout nicht auf die Wünsche des Publikums eingehen - halt richtige Profis die Beiden.

Nachdem der Talk auch für das nicht gerade mit Intelligenz gesegnete Publikum immer mehr an Schwung verlor ("Du bist doof ... nein du ... Nein du ... Nein Du ... NEIN DU !") musste eine andere Beschäftigung für die Herrenrunde her. Also ab zur Seebühne, Karten mit der Klassenkasse diesmal zum Normalpreis gekauft, noch schnell ein alkoholrediziertes Spezialbier bei den Saftschubsen organisiert und das Hirn im Fussballmodus neu gestartet. Und was sollen wir sagen: Auch in Bregenz wurden die Russen von den Spaniern verkloppt - natürlich nur rein Fussballtechnisch.

Wie irgendjemand aus dem Westfersehen mal sagte "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" musste nach dem Match noch die Feier des Tages her. Was für ein Zufall, dass es auf dem Gelände eine vom Land Baden-Würtemberg (wir können alles außer Partys organisieren) organisierte Party gab. Da haben sich die Partymacher aber mal mächtig ins Zeug gelegt. Es
gab dufte Mucke, spezielles Spezialbier (3,5 % Alkoholanteil) und noch speziellere Spezial-Weißweischorle (!). Man, was für ein Fest, kaum zu überbieten. Der Kessel-Buntes auf DDR-1 hatte selbst bei der Wiederholung auf DDR-2 mehr Extase als die "Clash bis Trash"-Party des Landes Baden-Würtemberg (Wir können alles außer Döner für einsfuffzig).

Irgendwann kamen wir zur Einsicht: Nein, es wird nicht besser. Jedenfalls nicht hier und heute - also auf und davon mit unseren getreuen Rössern. Auf dem Weg zur Bar vom ZDF noch einen Banner ausgeborgt und kurz vor Kassenschluss der Bodensee-Strandbar die Klassenkasse noch um zwölf Cuba-Libre erleichtert. Der bisherige Höhepunkt des Tages. Eine
schmackhafte Investition ! Außerdem gab´s Kissen und Klappstühle als unfreiwillige Werbegeschenke.

Ist Euch bis hierhin etwas aufgefallen. Ja, genau: Es gab noch nüscht anständiges zum schnabbulieren. Und für welche Delikatesse ist diese Region Östereichs weltweit bekannt. Ja, genau, zweites Mal richtig: den Döner. Das wussten auch wir, weshalb wir uns nach dem besten Döner-Tempel erkundigten und telefonisch die sechs besten Plätze für 02.00 Uhr
morgens reservierten (glücklicherweise hatte jemand abgesagt und wir bekamen einen Tisch). Der Service war äußerst freundlich und zuvorkommend. Das Menü war exquisit. Döner mit alles und Soße zum Hieressen und einen Schnaps. Das Mahl wurde zu unserem Unglück bedauerlichweise vom einem unschönen Zwischenfall überschattet. Herr A.S. aus B. wurde
wie sich nach Auswertung der Videoaufnahmen herausstellte, völlig zu Unrecht beschuldigt, der ebenfalls anwesenden arbeitslosen Thekenschlampe den Kümmerling vom Tisch gestoßen zu haben. Auf ihr "Angebot" zum Ausgleich des Schadens einen Wodka-Lemon auszugeben wollte der tapfere A.S. nicht eingehen. Komischerweise blieb das ohne Konsequenz... Die Ösis kann man so leicht zufriedenstellen.

So konnte der Abend nicht enden. Hat er aber ! Ehrlich !

Am nächsten Tag haben wir dann sechs Typen getroffen, die uns folgende Geschiche erzählten, deren Wahrheitsgehalt wir natürlich nicht bestätigen können und wollen:
Auch diese Typen waren im Döner-Tempel. Die hat der Wirt jedoch nicht ins Bett, sondern in ein Tanzlokal am Ortsrand geschickt. Mit großem Erstaunen mussten die sechs Typen feststellen, dass das Licht in der Bar nicht DIN-gerecht arbeitet. Ausschließlich rote Lampen - merkwürdig. Zum Tanzen völlig ungeeignet, allein schon wegen der Stangen, die zwischen Boden und Decke angebracht waren und die Bewegungsfreiheit einschränkten, jedenfalls die der Männer. Auffällig war auch, dass das kleine Bier unübliche 6,00 EUR kostete. Unüblich war auch das Verhältnis zwischen Männer und Frauen. Beinahe 1,7 Frauen auf einen Typen. Merkwürdig. Unterschiedlich war auch das Temperaturempfinden der anwesenden im Vergleich zu den heimischen Frauen. Während zu Hause die Damen fast immer über kalte Füße klagen, kochten die Frauen dort anscheinend von Innen. Das zwang sie, nur in Unterwäsche herumzulaufen. Einige hatten sogar so viel inneres Feuer, auch hierauf zu verzichten. Wir trauten unseren Ohren nicht. Gänzlich unglaubwürdig war schließlich, dass sich diese Frauen ohne jede Veranlassung zu den Typen setzten und Gespräche anfingen. Einer der Erzählfreunde musste sich freundlich aber bestimmt sogar als "A ...loch" beschimpfen lassen. Und das über eine halbe
Stunde. Nach einer Weile verloren endlich die Feuer-Frauen das Interesse an den Typen, die sich selbstverständlich auf nichts einlassen wollten und haben. Irgendwann hatten wir die Nase voll, uns solche Geschichten erzählen zu lassen. Selbstverständlich war das ein Puff.

Wäre uns sofort aufgefallen. Wie kann man so bekloppt sein, dass nicht sofort zu merken. Anfänger ! Wie bereits gesagt, wir können den Wahrheitsgehalt der Geschichte nicht bestätigen. Wahrscheinlich war alles ganz anders.

Wahrscheinlich sind die Typen auch einfach ins Bett gegangen. Wie wir ! Gute Nacht!

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Freitag, 27. Juni 2008
Tag 2 ein Sommermärchen
Tag 2, 25.06.2008

Mahlzeit:

Heute steht also eine Überführungsetappe auf dem Programm. Nach mehrmaligen demokratischen Abstimungen (solange bis das Abstimmungsergebnis passte), wobei man sich zwischen Sargossa, Wien, Soelden, Berliner Fanmeile und Bregenz am Bodensee zu entscheiden hatte, setzte sich am Ende Johannes B. & Co ganz knapp gegen die Weltausstellung in der naehe des Äquators durch. Keine 7,5 Stunden und 550 km später landeten wir am feinen Sandstrand mit 50iger Körnung von Bregenz. Ab ins Wasser und wieder Demokratie. Wie und Wo fuehren wir unsere Manschaft ins Finale?? Frage Nummer 1: Gibt´s noch Karten für die Seebühne. Die Frage konnte noch im Bus geklärt werden: Nö, jibet nich. Frage Nummer 2: Schwarzmarkt ? Natürlich gibt´s auch Karten unter der Hand, was uns schnell die Einheimischen noch im Bodensee verklickerten. Kai und Hendrik (der ohne Führerschein, hi hi) machten sich unauffällig mit Ihren Rädern auf den Weg und unsere Klassenkasse um 150,00 EUR ärmer. So, das war geschafft - wir hatten Karten. Wäre ja auch ganz schön jämmerlich gewesen, denn schließlich rechnete Johannes Babtist K. fest mit unserer Anwesenheit. Schnell noch den Grill eingeweiht, Benjamins blutgetränktes Kammfleisch darauf leicht erwärmt, eine Menge Lob für die leckere Marinade verteilt (das Fleisch an sich war eher durchschnittlich) und ab mit unseren beräderten Blitzen zur Seebühne. Und da staunten wir Ossis nicht schlecht: Ziemlich beeindruckendes Teil diese Seebühne.

Das war schon something completly different im Vergleich zum Theater an der Parkaue. Riesiges Gelände, 5.000 Leute passen rein, Bier kostet läpische 6,00 EUR (mit 2,00 EUR Becherpfand) und beeindruckende Seekulisse. Dann ab in den türkischen Fanblock und mutig unseren kleinen deutschen Wimpel geschwenkt.

Zum Spiel brauchen wir wohl nicht´s zu sagen, da ja weltweit dieselben Bilder ausgestrahlt wurden. Jedenfalls hatte in Bregenz die deutsche Manschaft gewonnen - wir hoffen mal auch im Rest der Welt. Nach dem Spiel hatten wir noch überlegt, dem Hasen-Maskotchen das Kostüm zu klauen. Da hat dann aber doch das Mitleid gesiegt, denn schließlich musste der arme Student unter der hässlichen Hasenfratze noch irgendwie seiner Sommer finanzieren.
So nun AfterGameParty mit den Spielerfrauen von Traktor Bregenz in der Launch. Kurze Sache bei Okulelenmucke vom BuenaVistaXPPremiumHomeSocialClub. Pünklich zum von Wien rübergezogen Gewitter wieder auf die Stahlrösser geschwungen und ab ins 6 Sternehotel auf 2 Achsen.

Kai durfte diesmal ausnahmsweise vom Dach in das Himmelbett im Mittelgang.

Nacht

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Donnerstag, 26. Juni 2008
Der erste Tag
Tag1 24.06.2006

Guten Morgen,

es ist wieder einer der verdammten Tage, die ich gern ertrage ... es geht endlich in den Urlaub. Keiner weiß genau, wohin uns Kapitän-Zufall (eine freundlich aber nicht minder energische Stimme aus Axels Navi) führen wird. Nur eins ist sicher: Königs Wusterhausen, Polizeirevier - einer aus Schulzendorf, Brandenburger Straße, muss seine Fleppen abgeben. Das hat er sich ja schön ausgedacht; wahrscheinlich ... ganz nein sicher von langer,langer Hand geplant. So ganz zufällig hat sich unser drittbester Bekannter daher einen Urlaub ohne Fahrerdienst und 24/7 2,3 0/000 BAK beschert .... naja ... wir singen gemeinsam "Ein Freund, ein guter Freund, das ist ...".

Mit einer lächerlichen Stunde Verspätung sind wir on the Road again. Axel am Ruder, Sascha Copilot, Kai sitzt im Bug und spielt an sich und der Gitarre, Hendrik und Markus sitzen in der Küche und schauen sich verliebt in die Augen und ... Benjamin ... hoffentlich, hoffentlich setzt Benjamin nichts in Brand. Klingt komisch, ist aber so!

Der Rest des Tages ist schnell erzählt:

Stop #1
Wie beschrieben, LKA-BKA Scheederstrasse KW: leider falscher Abgabeort,dafür Politessen mit Humor
sascha:"ich habs doch gleich gesagt".

Stop #2
Also auf zur Koepenicker Strasse: richtiger Abgabeort, aber diesmal Politessen ohne Humor (die hübsche von beiden hatte allerdings Humor) und mit geheimen Abwehrtechniken gegen illegales Fotografieren von Mitgliedern der "zuständigen Organe".O-Ton unserer Bearbeiterin "Aber sonst geht´s Ihnen noch ganz gut" - lauter Dumme Sprüche im Kopf aber manchmal muss man einfach die Fresse halten.

Auf dem Parplatz vor dem Revier stehend, fährt an uns eine Reisebus einer wohl etwas besser organisierten Reisegruppe vorbei. Die hatten sogar alle die gleichen grünfarbenen Kleidungsstücke an, die perfekt auf die Farbe ihres Reisegefährtes abgestimmt waren. Auf ein freundliches Lächeln unsererseits bekamen wir allerdings nicht die erhoffte lockere Reaktion. Spaß haben die bei Ihrere Reise offensichtlich nicht mitgebucht. Naja, Organisation ist eben doch nur das halbe Leben...

Jetzt sollte es aber wirklich losgehen. Mit annähernd Lichtgeschwindigkeit zieht uns das "schwarze Loch" - noch weniger Planung für einen Urlaub kann ich mir kaum vorstellen - in seinen Bann. Na dann, auf zu neuen Abenteuern.
Das erste sollte nicht lange auf sich warten lassen.

Stop #3
Kaufpark bei Dresden. Wir merkten, dass wir uns schon ein ganzes Stück von unserer Heimat entfernt hatten, denn es gab schon die ersten Verständigungsprobleme mit den Eingeborenen. Eins war aber relativ schnell klar. Wir mußten uns noch im EU-Raum befinden, denn das Zahlungsmittel "EURO" war Ihnen bekannt und man durfte sogar damit bezahlen.
Also schnell mal 197,00 Eur für Essen/Trinken (natürlich nur Biogemüse, -fleisch, ganz viel mit Soja, keine Geschmacksverstärker, Wasser mit wenig Co2, eine Zeitschrift über Handarbeit ... und ... DanClorix, WC-Reiniger und Pflanzenschutz) auf den Tresen gelegt - ganz sicher nicht für eine Woche vieleicht aber bis Übermorgen.


Weiter geht´s ! Das Navi mit den ungefähren Zielkoordinaten gefüttert, dem Axel noch unaufällig vier Koffeintabletten in das Co2arme Mineralwasser geworfen und mit unglaublich hoher Geschwindigkeit die Autobahn in Richtung Russenpuff ... äh ... Prag.

Die Fahrt verging wie im Flug, da unsere rollende Schrankwand so einiges unter der Haube hat, z.B. einen Fäkalientank (sehr günstig im Unterhalt, da nicht von den Rohölpreisen abhängig ). Irgendwann muss der auch mal gelehrt werden; das wird ein Spaß.

Im Großraum Prag angekommen verblüffte uns der Einfallsreichtum der ansässigen Verkehrsplaner. Für uns Berliner Kleinstadtkinder ein Buch mit sieben Siegeln. Unsere Zielstraße erstreckte sich über gefühlte 470 km und mündete völlig unvorbereitet in einer Autobahn. Mit einem weit ausgeholten Wendemanöver - der Prager Speckgürtel ist nicht gerade interessant - steuerten wir unseren Raumtransporter dann doch in Richtung Ziel: eine idyllische Halbinsel fernab vom Stress und Lärm der Großstadt ohne Verbindung zum anderen Ufer.
Naja, Ruhe und Abgeschiedenheit ist ja schön und gut aber nach Abenteuer roch das nicht gerade. Nach dem das Lager aufgeschlagen war, sattelten wir unsere Drahtesel und ritten in den Sonnenuntergang, nicht ahnend, was uns noch so erwarten sollte.

Ach, es soll übrigens nicht verschwiegen werden, dass Benjamin - nein, er hat noch nix in Brand gesteckt - sich beim Grillfleisch einlegen den halben Finger abgeschnitten hat. An dieser Stellen möchte sich Benjamin bei Susann für den mit viel Liebe gepackten Sanikoffer bedanken. Dank der umsichtigen und schnellen Hilfe seiner Freunde konnte der Finger gerettet werden.

Weiter im Text.

Abenteuer sollten wir bekommen.
Der Unmut der Einheimischen über das Ausscheiden der eigenen Elf bei der EM war überall zu spüren, besonders denen gegenüber, die noch im Turnier verblieben waren. Konsequent hat man die Prager Altstadt abgeriegelt. Nur über Schleichpfade (Eisenbahnbrücke) gelang es uns dann doch in das Heiligtum vorzustoßen. Aber wir hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Für alle die es doch irgendwie geschaftt hatten, hielten die Prager noch weitere Hindernisse parat. Die deutsche Währung war hier nix wert. Das kam einem ostdeutschen Vorwendekind irgendwie bekannt vor.
Wir schafften es dann aber doch an unseren wohl verdienten Gerstensaft zu kommen. In einer unbedeutenden und unscheinbaren Kaschemme mit einer großen Uhr über dem Eingangsportal und dem Namen "U Fleku" war es dann soweit. Die Freude wehrte allerdings nur kurz, den wir hatten nur 20 min Zeit und dann war Schluss. Die Rechnung war auch sehr kurz und übersichtlich, abgesehen vom Preis. Aber egal, was soll der Geiz?

Das mit den Schlieszeiten schien irgendwie auf alle interessanten Lokalitäten zuzutrefen und so blieb uns nichts anderes übrig als den beschwerlichen Heimweg zu unsere idyllischen Halbinsel fernab vom Stress und Lärm der Großstadt ohne Verbindung zum anderen Ufer anzutereten.

Der neue Tag war bereits angebrochen und neue Abenteuer sollten auf uns warten.



Licht aus und gute Nacht!

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