Sonntag, 6. Juli 2008
Axelchens Mondfahrt
Tag 8, 01.07.2008 - Axelchens Mondfahrt

Der Tag begann ungewohnt. Normalerweise - man glaubt es kaum - wird morgens gemeinschaftlich geduscht (Seife aufheben ist dabei strengstens verboten). Heute jedoch nicht. Wir mussten sparen und zwar an Wasser. Also nur die letzten Zähnchen geputzt, das Gruppendeo herumgereicht und im Sprintstart ab nach Saragossa. Zumindest wurde dies dem nichtsahnenden A.S. vom Rest der Manschaft mitgeteilt. Tatsächlich hatten sich jedoch die übrigen fünf unserer Gesellschaft in der Nacht im Heck unseres Busses bei einer Butterstulle und Teelicht getroffen und konspirativ das Navi mit abweichenden Zielkoordinaten gefüttert. Es sollte nach Kroatien gehen. Auf eine "Partyinsel" ! Aha ! Oho ! Partyinsel (?) - ob sich da unsere älteren Reiseteilnehmer nicht etwas übernommen hatten ? Wir werden sehen.

Um den Schwindel nicht auffliegen zu lassen, war für den Rest der Strecke ein Fahrerwechsel untersagt. "Nein, A.S., Du brauchst nicht zu fahren, ich kann noch", war die zurechtgelegte Anwort, wenn A.S. sich ungefragt ans Steuer drängeln wollte. Außerdem wurde die gesamte Zeit nur noch Spanisch gesprochen und gesungen - zumindest versuchten wir, den Dialekt zu immitieren, was das eine oder andere Mal doch eher nach Sächsisch klang. Außerdem wurde A.S. mit schmutzigen Bildchen und noch schmutzigeren Texten (Zitatanfang: "Jetzt würde sich herausstellen, ob ich diesem Monster gewachsen war." Zitatende) aus noch sehr viel mehr schmutzigerenenenenen Blättchen abgelenkt. Die Illusion war perfekt.

Nicht annähernd so perfekt war die Streckenführung. Die Route sollte unterhaltsam sein. Also keine Autobahnen (die kosten nur Maut), sondern nur Landstraße mit Bäumchen, Blümchen und Hoppelhässchen. Wunderschön ! Wirklich, großes Pionierehrenwort. Zumindest die ersten 150 Kurven. Dann wurde es zunehmend langweiliger. Auch wurde unsere Durchschnittsgeschwindigkeit auf ca. 30 km/h gedrosselt. Es sollte eine sehr, sehr, sehr lange Fahrt werden. Aber eben mit Bäumchen, Blümchen und Hoppelhässchen. Später ist man fast immer schlauer.

Nach 4 Mio Kurven erreichten wir das Meer. Nach weiteren 2 Stunden Grace-Kelly-Gedächnis-Fahrt, wobei alle 5 Minuten der Dialog:" Ich will baden! Nein K.K., später" stattfand, trennte uns lediglich eine 1 cm breite Meerenge von unserem Ziel: Dem Schlaraffenland für Junggebliebene. So zumindest stand es in dem von H.S. in einem Antiquariat in Wien erworbenen und von Marco Polo noch höchst persönlich verfassten Reiseführer. Vor uns tat sich eine malerische Bucht auf, dahinter die Insel unserer Träume. So musste sich Neil Armstrong gefühlt haben. Was man sah, waren Steine.

Zwar in den unterschiedlichsten Schattierungen, aber trotzdem immer noch Steine. Nichts zu sehen von den
versprochenen grasenden kroatischen Grillplatten, kein dahin plätscherndes Havanclubflueschen welches sich unter einem Limettenbaum mit einem CocaColabach vereinigt. Nein, nur Steine. Wir wollen nach Saragossa!!

Das hatten wir nicht verdient. Wo ist die versteckte Kamera? Wo muessen wir hier Geld reinstecken damit das kroatische Jugendtouristenbüro endlich die Pappmascheekulisse austauscht. Nichts passsierte, ausser das der Fährmann ein klein wenig drängelte. Na gut, ganz nach dem Motto "Ein großer Schritt für Herrenreisegruppe, ein kleiner Schritt und 10.000 Kuna fuer Käpten Brass" begaben wir uns in die Hände der kroatischen Animationsmafia und überquerten den
Golf von Pag. Nach 5 Minten Flossfahrt und anschliessender Uberwindung der kroatischen Müggelberge passierte etwas Unglaubliches: Schon wieder Steine. Nein Stop ! Eine Lichterkette am Horizont zog die Aufmerksamkeit auf sich. Das
musste es sein: Tumbuktu auf dem Mond. Eine Oase der Glückseligkeit. Ein Tempel der Freude. Das 2:1 in der 91. Minute durch Mario Gomez.

Ein Hauch von grünem Moos erkämpfte sich mühsam Raum in dieser ach so unwirtlichen Wüste. Jeder Meter brachte uns der Verheissung, dem gelobten Lande genannt "Zrce" näher. Ja, dort wo sich Ströme aromatischer, alkoholischer Getränke über unsere durstigen Kehlen ergiessen würden während wir unsere ausgezehrten Körper durch Massen ekstatisch
zuckender junger Leiber zwängen muessten.

Eine paar Meter noch! Da, ein Schild "Plaza Zrce"! Noch wenige Meter! Ein Schranke verwehrte unserem Gefährt den Zutritt! Hinfort mit Dir, Du Anusgebuhrt der Zöllner und Krämerseelen - nehmt unseren schnöden Mamon! Wir sprangen unter Aufbietung unserer letzten Kräfte aus dem Wagen
JAAAAAAAAA! Das Meer! Musik! Jetzt, Endlich!

Der Strand war leer

Unserer aussergewöhnlichen charakterlichen Stärke ist es wohl zu verdanken, dass wir diesen Moment ungeheuerlicher Entäuschung heil an Leib und Seele überstanden!

Was blieb, was sollten wir nun tun!

Ganz Klar! Zelte aufschlagen am örtlichen Autocamp, sechsmal Mixed Meat incl. MisMas bestellen sowie die eigenen kargen Alkohohlvorräte vollständig vernichten um besinnungslos in einen eher unruhigen Schlaf zu sinken!

Gute Nacht Nimmerland!

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Mittwoch, 2. Juli 2008
Stier gegen Eiche
Tag 6, 29.06.2008 - Stier gegen Eiche

Wie am Abend zuvor durch undemokratische Abstimmung beschlossen, klingelte unser Wecker um 8:00 Uhr. Die Sonne lacht und nur noch 12 h und 45 min bis zum Finale.
8:05 der Wecker klingelt nochmal ... 8:10 der Wecker klingelt schon wieder ... 8:30 Uhr der Wecker nervt ... 9:00 Uhr der Wecker höhrt nicht auf zu nerven ... 9:05 Uhr vorsicht da bewegt sich was ... 9:10 Uhr Heeeeeeektik!

In einer konzertierten Aktion wird unser Lager abgebaut. 9:30 Uhr nicht dass jetzt jemand denkt, wir wären schon fertig, nein erstmal hinsetzen und den Ausblick geniessen. Da wir unser Ziel aber nicht aus den Augen verloren haben, sitzen wir nicht lange und machen uns wieder an unser Lieblingspiel "Gepäckraum-TETRIS". Und tatsächlich, so gegen 10:30 Uhr sind wir bereit. Aber eine schwierige Prüfung steht uns noch bevor, der Besuch beim Hohepriester des Campingplatzes, dem Zelplatzschrad. Wie immer ist er und sein ihm zu Seite stehender Messdiener (nennen wir ihn mal "Joschi") bestens gelaunt. Joschi hat die ehrenvolle Aufgabe, unser Stromkabel wieder freizugeben, da es an einem verschlossenem Stromverteiler angeschlossen ist. Auf meine scherzhafte Frage "Na, bekommen wir jetzt unser Kabel wieder?" erwiedert Joschi in seiner unvergleichlichen Art und Weise "Was soll ich den mit dem Kabel?". An dieser Stelle drängte sich mir der Gedanke auf, dass Joschi und der Zeltplatzschrad entweder der gleichen Familie angehören oder aber einen ähnlich komplizierten Stammbaum (Ihr wisst schon "... Bergziege ... hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen") haben mussten. Zur Freude beider durften sie jetzt ihre wahren Fähigkeiten zeigen, nämlich den Gullideckel für unser Abwaser zu öffnen. Damit auf dem Zeltplatz auch keine lange Weile aufkommt, durften die im Umkreis beim Frühstück sitzenden Camper dabei zusehen. Na denn, Mahlzeit!
Endlich ist es soweit, 11:00 Uhr wir sind bereit für die anstehende Etappe nach Wien. Die Sonne lacht noch immer, nur heisser, und noch 9 h und 45 min bis zum Finale.

Über die Fahrt gibt es diesmal nicht so viel zu berichten. Erst mit leicht überhöhter Geschwindigkeit die letzten Serpentinen vor der Autobahn genommen, natürlich durch unseren "Kurvenspezialisten" (Nein, nicht Kai sondern "Michael Schumacher formerly known as Alexander Horst Szidat") und dann im Tiefflug über die Autobahn nach Wien. Bereits etliche Kilometer vor Wien entdecketen wir eine uns bis dahin unbekannte Spezies, die uns aber in den nächsten Stunden noch das ein oder andere Mal über den Weg laufen sollte - der Fussballfan.

So gegen 16:30 Uhr erreichten wir unser Ziel, Campingplatz Wien (in Citynähe). Der Empfang war herzlich "Sucht euch erstmal einen geeigneten Stellplatz und danach könnt ihr euch ja anmelden". Gesagt getan. Zumindest haben wir einen geeigneten Platz gefunden - vielleicht melden wir uns drei auch an.


Kurz zum Zeltplatz: Wir waren schon einiges gewohnt ... aber ... was uns in Wien geboten wurde, war an Gemütlichkeit kaum zu unterbieten. Wir vergeben 4 von 5 möglichen Kotztüten. Der Betreiber hatte sich wahrscheinlich vor dem EM gedacht: Aufgeräumt wird später ! Auch der Rasen ähnelte nur entfernt dem, was wir aus dem Werbefernsehen kannten. Stellt euch vor, ihr campt auf dem Mauerstreifen vor ´89 (ja ... natürlich .. Wachtürme gab es in Wien nicht). Naja ... wir sind schließlich keinen Memmen (außer es guckt keiner zu), also stellten wir uns der Herausforderung. Es sollte nicht die letzte sein.


Schnell das Lager wieder aufgebaut und schon stand wieder eine der berüchtigten demokratischen Abstimmungen an (och nö, nich schon wieder ... man kann´s auch übertreiben mit der Demokratie). Es ging um die einfache Frage: "Wie wollen wir uns der Fanzone annähern und sind wir überhaupt Fans ? "- aus der Zone kamen wir jedenfalls.

Zur Auswahl standen die öffentlichen Verkehrsmittel (kollektives Schwitzen mit hunderten anderen) oder die uns in den letzten Tagen liebgewordenen Stahlröser (auch Schwitzen, aber allein). Die Wahl fiel auf unsere Drahtesel. Schliesslich befanden wir uns ja in Citynähe.

Also auf zum Finale in der Zone. Innerhalb der nächsten 60 min wurde uns klar, dass Citynähe offensichtlich ein sehr dehnbarer Begriff war und bei 31 Grad unsere Freunde "Transpiri" und "Transpira" auch ihren Spass haben sollten. Das Duschen vorher hätte man sich getrost sparen können - mit unserem Körpergeruch konnten wir heute keiner guten Eindruck mehr machen; beeindruckend war er trotzdem.

Nach 8 Kilometern Radweg (der längsten Drahteseletappe bis heute, Teve Schur-Schnur, Schuhr wäre amüsiert) erreichten wir das Bekloppten-Ghetto - da waren wir nicht völlig fehl am Platze. Zuvor unsere Räder noch an der ehrwürdigen Nationalbibliothek angebunden und ab ins Gedrängel.

An den Sicherheitskintrollen herrschte Verwirrung. So war es verboten, Plastikflaschen einzuführen (ho, ho), Taschenmesser waren jedoch anscheinend erwünscht - so sind die Ösis halt. Einem Grenzer von der Nationalen Volksarmee wäre so ein Lapsus im Leben nicht durchgegangen (wahrescheinlich hatte er Angst vor Plastikflaschen.)

So: Wir waren am Ziel (jedenfalls redete A.M. uns das ein). Fußballzone in Wien. Yuppie. Was für eine Freude ! Nicht auszuhalten ! Oh wie ist das schön, oh wie ist das schön, so ´was ... ! Eine Million Leute schwitzen um die Wette. Ein Königreich für ein Deo ! Das mussten wir aber an der Sicherheitsschleuse abgeben - unser Geruch sollte sich der Masse anpassen. Kein Problem - wird erledigt.

Bis zum Abpfiff hatten wir noch fünf Stunden Zeit (... oh wie ist das schön ...). Durchhalten war die Devise ! Devisen hatten wir jedoch keine - Wechselstuben gab es auch in der Fuballzone nicht. Mist. Es half nichts: Wir mussten unsere vorletzten Piperlinge gegen ortsübliche Naturalien (Ketwurst) und kalorienreduziertes Bier eintauschen, um uns vor dem sicheren Verschwitzen zu bewahren.

Endlich, endlich, endlich hörten wir den Anpfiff. Kurze Zeit später auch den Abpfiff. Vorbei ! Vorbei ! Yuhu ! Urlaub ! Ab jetzt kein unsinniges übergeordnetes Ziel mehr ! Yuhu ! Keine überflüssigen Diskussionen mehr ! Geschafft !

Ab zu den Rössern. Wir brauchten echtes Entertainment (Bettina, pack´ deine Brüste ein). Gar nicht so einfach, denn es gibt in Wien -für einen Berliner völlig fremd- eine Sperrstunde. So ungefähr ab 21.30 Uhr darf man in Wien nur noch unter der Bettdecke in Zeichensprache lachen. Was wir dann auch nach einem Besuch beim letzten (offenem) Italiener taten.

(Ein Highlight hatten wir noch vergessen: Wir sahen unseren Bundestrainer Jogi höchst persönlich, live und in Farbe im Bus an uns vorbeifahren. Der wirkte ganz schön niedergeschlagen - Vielleicht war er ja beim selben Italiner).

Bis Morgen !

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Wild Life Safari
Tag 5, 28.06.2008 - Wild Life Safari

Ein "Guten Morgen" ist wohl eher nicht mehr angebracht. Mit reichlich Verspätung - der anstrengende Bergetappe mit anschliessender Party mussten wir unseren Tribut zollen - starteten wir in diesen überaus sonnigen Tag. Die Rennleitung hatte spontan den Zeitplan für die Tour geändert und gönnte uns einen Ruhetag. Allerdings konnten wir das mit unserem sportlichen Ehrgeiz nicht in Übereinstimmung bringen und setzten zum Munterwerden eine kleine Sondertrainingseinheit an. Für jeden wurde auf die schnelle ein individueller Trainingsplan erstellt, z.B. Orientierungsfahren um den Schwarzsee oder Handicap-Rennen mit Einkaufstüten am Lenker. Nach diesem gelungenen Einstieg imn diesen Tag stand ein ausgiebiges Mannschaftsfrühstück auf dem Tagesplan. Aber auch hier stand nicht der reine Akt der Nahrungsufnahme im Vordergrund sondern dien Schaffung von Kraftreserven für die weiteren sportlichen Aktivitäten an diesem Tag. Die sollten es aber auch in sich haben.

Zuerst stand die Teilnahme an der "KitzBike" in Kirchberg an. Dieses Kurzsteckenrennen für normalbegabte Radfahrer führte durch die zauberhafte Landschaft der Kitzbüheler Alpen. Mit kleineren, aber gut zu bewältigenden Anstiegen (läppische 3500 m Höhenunterschied auf 88km) und einigen gemütlichen Abfahrten vorbei an der ein oder anderen Alm hatten sich die Orgnisatoren eine sehr gelungene Streckenführung ausgedacht. Dem Ein oder anderen hat das wohl nicht so interessiert und so kamm es, dass einige schon nach knapp vier Stunden wieder am Ziel waren. Ach ja, wir nahmen natürlich nur als fachkundiges Publikum an dieser Veranstaltung teil. Schliesslich hatte wir nur unsere Ersatzräder dabei, die Rennräder hatte wir in Vorbereitung auf unsere nächsten Etappen dem Service zum Tuning überlassen.

Nach diesem Abstecher zur Konkurrenz widmeten wir uns wieder unseren eigenen sportlichen Aktivitäten. Natürlich dufte bei unserer Safari durch die Heimat von "Bruno" dem "Problembären" auch das Abenteur nicht fehlen. So trug es sich zu, dass wir auf unserem Weg von Kirchberg nach Kitzbühel mit unseren Ersatzrädern in eine unheimliche Höhle gerieten. Da konnte wohl einer keine Fährten lesen! Sofort ertrönte ein unheimliches Brüllen undf Grollen. Gott sei dank, konnte es nicht "Bruno" sein, denn wie alle wissen, hat den ja der "Ede" aus Bayern bereits erlegt. Am Ende stellte sich heraus, dass es sich um eine harmlosen Autotunnel von gefühlten 10km Länge handelte. Aber auch diese Herausforderung überstanden wir. Einige von uns hatten sich sogar im Blindflug (So ne Sonnebrille macht das Dunkel im Dunkeln noch dunkler) probiert.

Als ob das nicht aufregend und anstrengend genug war, stand jetzt der schwierigste Teil unseres Sondertrainings an. Das Höhentraining. Also schnell mal auf den Hahnenkamm rauf, natürlich nicht zu Fuss sondern mit dem Rad. Aber nicht das ihr denkt mit unseren Ersatzrädern, sondern mit den Rädern am Ausleger der Gondel die auf den Berg führt. Oben angekommen trafen wir auch den ein oder anderen Teilnehmer der "kitzBike" wieder. Die htte sich offensichtlih etwas mehr Zeit für den Rundkurs genommen, den seit dem Start waren jetzt schon ca. 6 h vergangen. Da sie offensichtlich keine erstrangige Liquidität besassen, musten sie sich einen Schluck Bier erbetteln. Tat das zu Mitleid gerührte Publikum aber gerne. Da auch wir ziemlich ausgehungert waren, genehmigten wir uns auch was zu essen. Am geld scheitert es bei uns ja nicht.

Obwohl die vergangenen Stunden eigentlich anstengend genug waren, mussten wir schon wieder eine Änderung des Trainingsplanes über uns ergehen lassen, obwohl diese auf Freiwilligkeit basierte. Nicht etwa mit dem Rad (Ihr wisst schon, die Gondel) herunter sondern zu Fuß. Direkt durch das Gebiet der gemeinen Zeck. Es gab bedauerlicherweise einen, der sich dem freiwilligen Gruppenzwang nicht beugen wollte. Da Namen eh nur Schall und Rauch sind, wollen wir auch nicht erwähnen, dass es Axel war ... ups, ist mir so rausgerutscht! Unsere Anstrengungen wurden dann aber durch ein wunderschönes Naturerlebnis belohnt; schönes Panorama, kristallklarer Bergsee, glückliche Milkakühe uvm. Dafür nahmen wir uns auch extra viel Zeit, die Axel natürlich auf uns warten musste. Hat er aber selbst so gewollt!
Nach 2 h Abstieg kamen wir wohl behalten m Fuße des Berges wieder an, wo schon der Axelund unsere Ersatzräder auf uns warteten. Also ab zu unserem Luxusdomizil "Camping am Schwarzsee", wo wir dann auch endlich die verdiente Entspannung von den Ereignissen dieses Tages finden sollten.

Ab in die Schwimmhalle mit Wirlpool und Sauna, Abendessen im Restaurant und einen (vielleicht waren es auch mehr) Absacker vor unserem Teambus und da war der Tag schon wieder vorbei.

Und wenn sie nicht besoffen sind, dann schreiben sie auch morgen wieder.

bis dann, und immer schön brav sein.

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Sonntag, 29. Juni 2008
Vier gewinnt
Tag 4, 27.6.2008 - 1. Bergetappe

Da die UEFA dieses Jahr kein 3. HAlbfinale austragen wollte und sich Herr Lafer fuer die Seebühne ankündigte, fiel es uns nicht besonders schwer, den Ort des Triumpfes zu verlassen und dem Goodfather of Football unsere Aufwartung zu machen. Also auf nach Kitzbühl, mal sehen ob der Kaiser zu Hause ist. Um es vorwegzunehmen, war er nich.

Wie bei jeder großen Traumreise zu den abgelegensten Orten dieser Welt, so sollte auch bei uns die Tradition einer Taufe nicht unter den Tisch fallen. Nein keine Äquator-, Polarkreis- oder Neptuntaufe sondern die allseits beliebte Serpentinentaufe. Unsere einzige und damit jüngste weibliche Mitfahrerin (die freundlich aber nicht minder energische Stimme aus Axels Navi) hatte hierfür bereits die passende Route ausgesucht. In einer passenden Kurve mit entsprechender negativer Steigung und unter gefühlvollem Einsatz des Gaspedals durch unseren überaus souveränen Kapitän K. K. war es dann soweit. Da leider nicht das geeignete elitäre Getränk zur Verfügung stand, nahmen wir kurzer Hand eisgekühlte Flaschen Bier aus unserem weit geöffneten Kühlschrank. Kurz noch mal überlegt, ob wir nicht gleich alle Flaschen nehmen soltten (die Götter sollten uns schliesslich wohl gesonnen sein), entschieden wir uns für einen Kompromiss. Zwei Flaschen mussten genügen, denn verdursten wollten wir ja auch nicht. Mit viel Schmackes feuerten wir dann die Flaschen gegen die spritzwasser geschützen Seitenwände unserer heighend onboard Toilette. Und was soll ich sagen, zum Glück gingen die Flaschen schon beim ersten Versuch kaputt; wäre wohl sonst auch kein gutes Omen für den Rest der Reise gewesen. An diesem Punkt wurde uns Eins ganz schnell klar: Wir hatten etwas überaus wichtiges in Berlin vergessen: eine Putze. Na gut, muss K. halt weiter abwaschen.

Nach dem aufregenden Erlebnis der Taufe stand der für diese Etappe geplante Fahrerwechsel an. Wir ankerten an einer seichten Stelle und kauften den Eingeborenen noch schnell etwas Proviant für die weitere Reise ab. Dann durfte der zweite Kaptitän das Steuer übernehmen und uns durch die nunmehr viel rühigeren Gewässer navigieren. Das Glück war allerdings nicht lange auf seiner Seite. Wahrscheinlich hätten wir für die Taufe doch ein paar mehr Flaschen unseres beliebten Gerstensaftes nahmen sollen. Mit Siebenmeilenstiefeln kam uns eine bedrohliche, schier unüberwindliche Wand entgegen - die Kitzbüheler Alpen. Der "Zweite" aka "Michael Schumacher formerly known as Alexander Horst Szidat", der einzigste Fahrer mit Bergerfahrung (da ständiger Wohnsitz im Prenzlauer Berg), konnte hier sein ganzes Können unter Beweis stellen. Man glaubt gar nicht wie sportlich man ein 4 Tonnen Wohnmobil mit 487 kmH um die Serpentinen schleudern kann ... es geht. Nicht ohne Verluste an frischen Unterhosen, aber es geht!!

20:30 Ankunft im Zielgebiet. Standesgerecht konnte es natürlich nicht irgendeine Unterkunft sein, sondern nur das Beste vom Besten (schliesslich wohnte ja der Kaiser ganz in unserer Nähe). Also ab zum Campingplatz am Schwarzsee inklusive angeschlossenem Wellnessbereich zur uneingeschränkten Nutzung.

Zu unserer Überraschung schien man unser Eintreffen erwartet zu haben. Sämtliche Bewohner des Zeltplatzes wurden extra zu unserer Huldigung in einem riesen Bierzelt auf dem zentralen Festplatz zusammengetrieben und mussten uns bei unserer Ankunft zujubeln. Naja, ein bischen mehr Mühe und Sorgfalt bei der Vorbereitung des Empfanges hätten wir uns schon gewünscht. An den roten Teppich hatte man nämlich nicht gedacht. Die Quittung bekamen die Organisatoren dann auch prompt von uns serviert. Wir straften alle Anwesenden einfach mit Desinteresse und kümmerten uns sofort um die Organisation einer Gegenparty.

Allerdings stellte das Finden der richtigen Loction ein kleines Problem dar. Selbst die Zuhilfenahme eines ortskundigen Guides (der eigenwillige Zeltplatzschrad) machte die Sache nicht einfacher. Aber was soll man erwarten vom Produkt der innigen Liebe eines Geschwisterpärchens und einer unwilligen Bergzieg aus einem entlegenenden Tal hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen. Mit nicht gerade konstruktiven Äusserungen wie "Ihr könnt auch woanders hinfahren", oder "Wo bleibt den jetzt das Stromkabel" wollte er nur seine Arbeitsunwilligkeit verschleiern. Da war er aber an die Falschen geraten. Für unseren üppigen finanziellen Einsatz erwarteten wir von jedem Angestellten bedingungslosen Gehorsam und überdurchschnittlichen Einsatz.
Am Ende fanden wir dann doch den optimalen Platz, der all unseren Anforderungen genügte. Schnell unser eigenes Festzelt augestellt und unseren eigens für Notfälle mitgenommen Sternekoch aus dem Team Lafer, Lichter Schroer (ihr ratet welcher von den dreien) in die Profiküche gestellt. Im Handumdrehen war die Party inklusive mediteranem Buffet (an dieser Stelle einen Dank der Firma Bertolli) auf die Beine gestellt. Der Erfolg gab uns Recht. Kurze Zeit später mussten wir das Festzelt wegen überfüllung abriegeln. Ein besonders auffälliger Holländer dachte er kommt einfach so an unserer Security vorbei und kann ungehemmt selbstgebrannten einheimischen Alkohol einschleusen. Da hat er aber falsch gelegen. Aus Mitleid für die tiefe Trauer um das Auscheiden seiner Mannschaft bei der EM waren wir aber gnädig mit ihm. Zur Strafe konfiszierten wir lediglich seinen Alkohohl und meldeten Eigenbedarf an, welchen unser Wortadvocard mit einstweiliger Verfügung auch durchsetzte. Im nachhinein wäre allerdings ein Zeltverbot besser gewesen. Nachdem er mit seinen Geschichten über Tiefseeungeheuer und Yetis alle Gäste vergrault hatte, blieb uns nix anderes übrig, als die Party zu beenden.

Was soll ich sagen. Nach so einem spannenden Tag hatt man sich ein gemütliches Schläfchen unterm Sternenzelt redlich verdient.

Also Guts Nächtle!

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Donnerstag, 26. Juni 2008
Der erste Tag
Tag1 24.06.2006

Guten Morgen,

es ist wieder einer der verdammten Tage, die ich gern ertrage ... es geht endlich in den Urlaub. Keiner weiß genau, wohin uns Kapitän-Zufall (eine freundlich aber nicht minder energische Stimme aus Axels Navi) führen wird. Nur eins ist sicher: Königs Wusterhausen, Polizeirevier - einer aus Schulzendorf, Brandenburger Straße, muss seine Fleppen abgeben. Das hat er sich ja schön ausgedacht; wahrscheinlich ... ganz nein sicher von langer,langer Hand geplant. So ganz zufällig hat sich unser drittbester Bekannter daher einen Urlaub ohne Fahrerdienst und 24/7 2,3 0/000 BAK beschert .... naja ... wir singen gemeinsam "Ein Freund, ein guter Freund, das ist ...".

Mit einer lächerlichen Stunde Verspätung sind wir on the Road again. Axel am Ruder, Sascha Copilot, Kai sitzt im Bug und spielt an sich und der Gitarre, Hendrik und Markus sitzen in der Küche und schauen sich verliebt in die Augen und ... Benjamin ... hoffentlich, hoffentlich setzt Benjamin nichts in Brand. Klingt komisch, ist aber so!

Der Rest des Tages ist schnell erzählt:

Stop #1
Wie beschrieben, LKA-BKA Scheederstrasse KW: leider falscher Abgabeort,dafür Politessen mit Humor
sascha:"ich habs doch gleich gesagt".

Stop #2
Also auf zur Koepenicker Strasse: richtiger Abgabeort, aber diesmal Politessen ohne Humor (die hübsche von beiden hatte allerdings Humor) und mit geheimen Abwehrtechniken gegen illegales Fotografieren von Mitgliedern der "zuständigen Organe".O-Ton unserer Bearbeiterin "Aber sonst geht´s Ihnen noch ganz gut" - lauter Dumme Sprüche im Kopf aber manchmal muss man einfach die Fresse halten.

Auf dem Parplatz vor dem Revier stehend, fährt an uns eine Reisebus einer wohl etwas besser organisierten Reisegruppe vorbei. Die hatten sogar alle die gleichen grünfarbenen Kleidungsstücke an, die perfekt auf die Farbe ihres Reisegefährtes abgestimmt waren. Auf ein freundliches Lächeln unsererseits bekamen wir allerdings nicht die erhoffte lockere Reaktion. Spaß haben die bei Ihrere Reise offensichtlich nicht mitgebucht. Naja, Organisation ist eben doch nur das halbe Leben...

Jetzt sollte es aber wirklich losgehen. Mit annähernd Lichtgeschwindigkeit zieht uns das "schwarze Loch" - noch weniger Planung für einen Urlaub kann ich mir kaum vorstellen - in seinen Bann. Na dann, auf zu neuen Abenteuern.
Das erste sollte nicht lange auf sich warten lassen.

Stop #3
Kaufpark bei Dresden. Wir merkten, dass wir uns schon ein ganzes Stück von unserer Heimat entfernt hatten, denn es gab schon die ersten Verständigungsprobleme mit den Eingeborenen. Eins war aber relativ schnell klar. Wir mußten uns noch im EU-Raum befinden, denn das Zahlungsmittel "EURO" war Ihnen bekannt und man durfte sogar damit bezahlen.
Also schnell mal 197,00 Eur für Essen/Trinken (natürlich nur Biogemüse, -fleisch, ganz viel mit Soja, keine Geschmacksverstärker, Wasser mit wenig Co2, eine Zeitschrift über Handarbeit ... und ... DanClorix, WC-Reiniger und Pflanzenschutz) auf den Tresen gelegt - ganz sicher nicht für eine Woche vieleicht aber bis Übermorgen.


Weiter geht´s ! Das Navi mit den ungefähren Zielkoordinaten gefüttert, dem Axel noch unaufällig vier Koffeintabletten in das Co2arme Mineralwasser geworfen und mit unglaublich hoher Geschwindigkeit die Autobahn in Richtung Russenpuff ... äh ... Prag.

Die Fahrt verging wie im Flug, da unsere rollende Schrankwand so einiges unter der Haube hat, z.B. einen Fäkalientank (sehr günstig im Unterhalt, da nicht von den Rohölpreisen abhängig ). Irgendwann muss der auch mal gelehrt werden; das wird ein Spaß.

Im Großraum Prag angekommen verblüffte uns der Einfallsreichtum der ansässigen Verkehrsplaner. Für uns Berliner Kleinstadtkinder ein Buch mit sieben Siegeln. Unsere Zielstraße erstreckte sich über gefühlte 470 km und mündete völlig unvorbereitet in einer Autobahn. Mit einem weit ausgeholten Wendemanöver - der Prager Speckgürtel ist nicht gerade interessant - steuerten wir unseren Raumtransporter dann doch in Richtung Ziel: eine idyllische Halbinsel fernab vom Stress und Lärm der Großstadt ohne Verbindung zum anderen Ufer.
Naja, Ruhe und Abgeschiedenheit ist ja schön und gut aber nach Abenteuer roch das nicht gerade. Nach dem das Lager aufgeschlagen war, sattelten wir unsere Drahtesel und ritten in den Sonnenuntergang, nicht ahnend, was uns noch so erwarten sollte.

Ach, es soll übrigens nicht verschwiegen werden, dass Benjamin - nein, er hat noch nix in Brand gesteckt - sich beim Grillfleisch einlegen den halben Finger abgeschnitten hat. An dieser Stellen möchte sich Benjamin bei Susann für den mit viel Liebe gepackten Sanikoffer bedanken. Dank der umsichtigen und schnellen Hilfe seiner Freunde konnte der Finger gerettet werden.

Weiter im Text.

Abenteuer sollten wir bekommen.
Der Unmut der Einheimischen über das Ausscheiden der eigenen Elf bei der EM war überall zu spüren, besonders denen gegenüber, die noch im Turnier verblieben waren. Konsequent hat man die Prager Altstadt abgeriegelt. Nur über Schleichpfade (Eisenbahnbrücke) gelang es uns dann doch in das Heiligtum vorzustoßen. Aber wir hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Für alle die es doch irgendwie geschaftt hatten, hielten die Prager noch weitere Hindernisse parat. Die deutsche Währung war hier nix wert. Das kam einem ostdeutschen Vorwendekind irgendwie bekannt vor.
Wir schafften es dann aber doch an unseren wohl verdienten Gerstensaft zu kommen. In einer unbedeutenden und unscheinbaren Kaschemme mit einer großen Uhr über dem Eingangsportal und dem Namen "U Fleku" war es dann soweit. Die Freude wehrte allerdings nur kurz, den wir hatten nur 20 min Zeit und dann war Schluss. Die Rechnung war auch sehr kurz und übersichtlich, abgesehen vom Preis. Aber egal, was soll der Geiz?

Das mit den Schlieszeiten schien irgendwie auf alle interessanten Lokalitäten zuzutrefen und so blieb uns nichts anderes übrig als den beschwerlichen Heimweg zu unsere idyllischen Halbinsel fernab vom Stress und Lärm der Großstadt ohne Verbindung zum anderen Ufer anzutereten.

Der neue Tag war bereits angebrochen und neue Abenteuer sollten auf uns warten.



Licht aus und gute Nacht!

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Donnerstag, 27. März 2008
Juhu..wir fahren in ..
Drei Monate noch bis zu unserer Reise..und jetzt haben wir einen Blogg :) Wir verraten noch nichts.. nur so viel:

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